Die Schilddrüse

Die Schilddrüse ist eine hormonausschüttende Drüse, die den gesamten Stoffwechsel des Körpers beeinflusst.

Lage der Schilddrüse

Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) ist eine schmetterlingsförmige Hormondrüse, die in der vorderen Halsregion unterhalb des Schildknorpels und seitlich der Luftröhre liegt. Sie besteht aus zwei Lappen, die durch eine Brücke (medizinische Bezeichnung: Isthmus) verbunden sind.

Bei der Geburt wiegt die Schilddrüse 2g. Während der Kinder- und Jugendzeit wächst die Schilddrüse zunehmend und wiegt bei der erwachsenen Frau bis zu 18 g, beim Mann bis zu 25 g.

Aufgaben der Schilddrüse

Die Schilddrüse bildet die für den Stoffwechsel wichtigen Hormone Trijodthyroinin (T3) und Tetrajodthyronin, Kurzform Thyroxin (T4). Hauptbestandteil der Schilddrüsenhormone ist der Hormonbaustein Jod, von dem die Schilddrüse täglich 150 bis 200 µg benötigt, um genügend Schilddrüsenhormone zu bilden.

Die Schilddrüsenhormone regen den Stoffwechsel an und steigern unter anderem die Wärmeproduktion und den Sauerstoffverbrauch des Körpers. T3 und T4 sorgen dafür, dass Zucker, Eiweiß oder Fett in den Zellen in Energie umgewandet werden. Ohne Schilddrüsenhormon würde sich die Entwicklung des Neugeborenen verzögern, das Körperwachstum würde sich verlangsamen und die mentale Entwicklung zurück bleiben.

Die universelle Rolle der Schilddrüsenhormone macht deutlich, weshalb eine normale körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einen intakten T3- und T4-Haushalt voraussetzt.

Die Schilddrüse produziert ihre Hormone auf Vorrat und speichert sie in den so genannten Follikeln. Durch ständige Abgabe der Hormone aus diesen "Speichern" wird die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut konstant gehalten.

Die Schilddrüse produziert ca.100 µg Thyroxin (T4) und 10µg Trijodthyronin (T3).
Der überwiegende Teil der Schilddrüsenhormone sind im Blut an Transporteiweiße gebunden, die sie in die Zellen transportieren. Nur ein geringer Teil der Schilddrüsenhormone liegt in freier Form im Blut vor. Im Blut wird T4 durch Abspaltung eines Jodatoms in das eigentlich wirksame T3 umgewandelt, und zwar immer in dem Maß, in dem T3 benötigt wird. Die Körperzellen entnehmen hauptsächlich freies T3 aus dem Blut. Der entnommene Anteil des freien Hormons wird sofort durch gebundenes Hormon aus dem Transporteiweiß freigesetzt.

Da aber auf neun Anteile T4 nur ein Anteil T3 kommt, halten sich die beiden Schilddrüsenhormone unterschiedlich lange in der Blutbahn auf: Die Halbwertszeit von T3 beträgt ca. 19 Stunden, die von T4 ca. acht Tage. T3 wird also zehnmal so schnell verbraucht wie T4.

Die Schilddrüsenfunktion wird durch ein übergeordnetes Organ, die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) kontrolliert. Das dort gebildete Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) dockt an Schaltstellen in der Schilddrüse an und stimuliert sie zur Produktion von T3 und T4, wenn deren Konzentration im Blut für den Bedarf des Körpers zu niedrig ist.

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